Der DRK-Betreuungsdienst mit seinen freiwilligen Helferinnen und Helfern ist Teil eines wirksamen Schutzsystems für die Bevölkerung

Oft sind es wenige Stunden, manchmal nur Minuten: Immer wieder werden Menschen innerhalb kürzester Zeit von Katastrophen, Schadensereignissen und Unglücksfällen heimgesucht: mit einem Schlag verlieren sie ihr Leben, werden verletzt oder stehen vor den Trümmern ihrer Existenzgrundlagen.

Hochwasser hat im Jahr 2013 nach langem Regen ganze Landstriche in Süd-, Ost- und Norddeutschland unter Fluten gesetzt. 2015 hat die große Anzahl geflüchteter Menschen ganz Deutschland vor eine immense humanitäre Herausforderung gestellt. Die ehrenamtlichen Helfer im DRK-Betreuungsdienst sind wichtige und aktive Player des Zivil- und Katastrophenschutzes in Deutschland.

In einem funktionalen Netzwerk mit Rettungs-, Sanitäts- und Sicherheitsdiensten stehen sie rund um die Uhr bereit, um in Not geratene Menschen zu versorgen. In kürzester Zeit können die DRK-Helfer bis zu 500 Menschen mit Nahrungsmitteln und Notunterkünften versorgen, bei Bedarf eine psychosoziale Betreuung anbieten und kleinere medizinische Probleme beheben.

Ehrenamt als tragender Pfeiler

Damit ist der Betreuungsdienst ein tragender Pfeiler innerhalb eines verlässlichen und erfolgreichen Bevölkerungsschutzes in Deutschland. Das belegen auch die Ergebnisse des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Forschungsprojekts INVOLVE (www.involve-project.com), an dem das DRK beteiligt ist. (*Erste Ergebnisse des Projekts: Schriftenreihe Band 4 – Stärkung von Resilienz durch den Betreuungsdienst – Teil 1; 2017 Deutsches Rotes Kreuz e. V., Berlin)

Demnach fußt die Widerstandskraft und Selbsthilfefähigkeit bei Krisen in Deutschland maßgeblich auf dem Engagement der freiwilligen Helfer und der guten Zusammenarbeit sowohl untereinander als auch mit den Betroffenen und Akteuren aus anderen Bereichen, etwa mit kommunalen Stellen und der Feuerwehr.

„Jeder hat mit angepackt“

500 bis 2.000 Mahlzeiten am Tag hat Jens Hollmann mit dem Team des DRK-Betreuungsdienstes der Bezirksreserve Detmold beim Hochwassereinsatz 2013 in Schönebeck an der Elbe an die Einsatzkräfte vor Ort ausgeteilt. 20 Jahre ist er schon im DRK ehrenamtlich engagiert als Notfallseelsorger, Sanitäts- und Kriseninterventionshelfer. „In einer leer geräumten Fabrikhalle haben wir eine Küche aufgebaut. Die spontane Mithilfe und Dankbarkeit aus der Bevölkerung waren ein tolles Erfolgserlebnis“, erinnert er sich. In der Flüchtlingskrise hat er schon 2013 mit seinem Team eine Erstaufnahmestelle eingerichtet. „Jeder hat mit angepackt. Zusammen mit den Flüchtlingen haben wir 150 Metallbetten aufgebaut“, berichtet er.

Programm für Integration

„Man muss das erlebt haben. Es ist eine unbeschreibliche Kraft, im Ernstfall helfen zu können und die Dankbarkeit zu spüren“, erzählt Tim-Alexander Thiel, der mit seiner Frau zusammen 2015 und 2016 für das DRK im Kreisverband Nienburg in der Flüchtlingshilfe aktiv war. Er sei mit der Aufgabe, dem Einsatz in der humanitären Katastrophe, gewachsen.

Nach der Soforthilfe für die überwiegend syrischen Flüchtlinge hat der Betreuungsdienst ein breites Integrationsprogramm gestartet: „Wir haben in einer festen Notunterkunft Deutschunterricht angeboten, Sportveranstaltungen für Kinder und Jugendliche organisiert und in Zusammenarbeit mit der Flüchtlingshilfe Nienburg Spendenaktionen durchgeführt“. Der Zusammenhalt sei groß gewesen. Auch Privatpersonen hätten zum Beispiel bei der Essensausgabe geholfen. Eine längerfristige Verbindung haben die Thiels mit der Übernahme einer Patenschaft zu einem syrischen Ehepaar gehalten, das nun beruflich Fuß fasst und vier Kilometer entfernt in einer eigenen Wohnung lebt.

Quelle: drk.de

 

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